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3. Karstadt-Ruhrmarathon Oberhausen/Dortmund - Essen
Wettkampfbericht von Hans-Jürgen

Wir haben am 3. Karstadt-Ruhrmarathon mit einigen unserer Krankenhausmitarbeiter (ca. 25) teilgenommen. Ich bin die 42 Km von Oberhausen nach Essen gelaufen. Vorher noch ´ne kleine Anmerkung: Dieser Bericht soll keine Vorbildfunktion erfüllen, ich schreib´ nur so wie es war.

Also, fangen wir ´mal ganz langsam an. Trotz meiner mäßigen Vorbereitung (soll heißen 31 Trainingseinheiten incl. einem langen Lauf seit dem 1. Januar 2005) war ich ganz optimistisch und wollte so ca. 4 Std. laufen, Schnitt um 5:40/km.

Das Wetter kam mir sehr entgegen, es war bewölkt bei anfänglich 10°, später dann 16° und immer trocken.

Radio Antenne-Ruhr sorgte für gute Laune

Am Start in Oberhausen war schon vor 10:00 Uhr erstklassige Stimmung, jede Menge gutgelaunte Läufer da, laute Techno-Beats brachten die Beine automatisch ans zappeln.

Doping :-)

Noch ne Zigarette vorher, war Balsam.

Man beachte das elegante Toilettenaccessoire

Wie üblich war ich doch etwas nervös und musste vorm Start noch ´nen Bob in die Bahn schicken, machte aber auch dank der selbst mitgebrachten Schachtpappe und Hakle Feucht null problemo. Also dann der Startschuss, nach 1:22 Min überquerte ich mit meinem Arbeitskollegen und Freund Julian die Startlinie.

... nach 1:22 Min überquerte ich mit meinem Arbeitskollegen und Freund Julian die Startlinie ...

Km 1 war wegen der Läufermenge etwas unter Schnitt, lief sich aber trotzdem gut an. Die nächsten 6 Km rollten gut, besser als geplant, und führten uns nach Bottrop. Hier war die Hölle los, eine Stimmung wie wir sie noch nie erlebt hatten. Ich glaube, kein Mensch war Zuhause, alle standen an der Strecke und machten mords Remmi-Demmi mit allen möglichen Instrumenten, Trillerpfeifen, Kochtöpfen und allem, was Krach macht. Dann auch noch Sambakapellen und Tänzerinnen. Hier kam die erste Gänsehaut.

Bei Kilometer 7 haben wir dann von Julians SchwiegerOma einen hausgemachten Eierlikör und ´nen Becher Cola kredenzt bekommen. Tat unheimlich gut, dauerte nur 45 Sek.

... Prost Oma!!! ...

Die ersten 10 Km ohne Komplikationen in 55:58 (42 Sek unter Plan).

Nächste Stadt an der Strecke war Gladbeck, auch hier enorme Stimmung, Moderation und Livemusik, teilweise enge Streckenführung wie in ´nem Zielkanal. Zweite Gänsehaut. Zwischen Gladbeck und Gelsenkirchen gings durch ordentliche Industriegebiete und Grünflächen. Hier, so bei Km 15, fingen meine Füsse an zu kochen. Ich dachte echt, ich lauf über glühende Kohlen. Dazu scheuerten auch noch zwei meiner Zehen aneinander, hatte sich wohl ein Tape gelöst; tat schon weh. Der Energieriegel vom Km 10 machte auch ordentlich grummeln im Bauch, dachte schon an Darmreißen mit Flitzkacke, ging aber nach 3 Km wieder weg.

An Km 18 dann die herbeigesehnte Pinkelpause, konnte vorher fast gurgeln. Klasse Erleichterung. Jetzt rein nach Gelsenkirchen-Buer. Halbmarathonziel der Walker. Brodelnde Stimmung, bei erstklassigem Publikum die dritte Gänsehaut. HM-Durchgangszeit 1:59:22, also fahrplanmäßig. Aber auch überall zu spüren: eine Stadt unter Schock (Schalke - HSV 1:2). Haha. Nahe der Arena und am Ernst-Kuzorra-Platz tote Hose.

Ab ca. Km 25 fingen Julians Probleme an. Haben das Tempo auf über 6:10 - 6:26 gedrosselt, half aber alles nichts. Kreislaufprobleme wurden immer mehr, bei Km 28 ging für den armen Kerl nichts mehr. Nachdem er mir versprochen hatte, meinen Rat zu befolgen, abzubrechen und mit dem Bus weiterzufahren, bin ich alleine weiter. Ich überlegte wie ich weiter laufen sollte. Hatte auf den letzten 4 Km über zwei Min. verloren, angepeilte Zeit von 4 h war weit weg. Hab mich aber dennoch entschieden, wieder auf Zielzeit zu laufen.

Am Come Together Point

Die nächsten 3 Km in ca. 5:33/km, ging gut, dann die nächste Gänsehaut am Come-Together-Point in G´Kirchen. Hier trafen die Starter aus Dortmund auf die Oberhausener Marathonis. War wie Karneval in Köln, einfach unglaublich. Man begrüsste andere Läufer, schüttelte jede Menge Hände. Glückshormone ohne Ende, viel Power.

Bei Km 30 (2:52:50, auweia) der PowerBar- Bereich. Habe hier drei PowerGels gebunkert, eins davon sofort ausgequetscht und mit Wasser nachgespült. Tat gut. Immer noch Power, aber erste Zweifel, ob ich das Tempo so halten könnte.

Ab Km 32 hatte ich dann ´ne neue Begeleitung, junge Frau, so ca. 35 Jahre, lief flink wie ein Wiesel. Folglich Smalltalk, gegenseitig neuen Mut gefasst, immer abwechselnd Führungsarbeit gemacht. Schnitt so zwischen 5:36 - 5:25.

Ab Km 34 war mir klar: heute bist du unkaputtbar. Keine Ahnung wieso, aber ich fühlte mich bombastisch und wusste, dass ich noch unter 4 Std. laufen könnte. Ich erklärte meiner Begleitung kurz, welche Möglichkeit wir hatten, erst konnte sie es nicht glauben, war aber gewillt mitzuziehen. War ihr zweiter Marathon, den ersten in Köln hatte sie 4:05 Std. gebraucht. Ab Km 35 haben wir nur noch überholt, viele Läufer am Ende, konnten nur noch gehen, Tribut an die Hügel auf den letzten Kilometern. Keiner überholte uns mehr. Am KM 38 noch das letzte Gel und ´ne Cola im Stehen, dann unter 5:30er Schnitt weiter. Ich wartete auf die mir vom letzten Jahr bekannten Schmerzen, kam aber auch gar nichts, komisch.

Km 40 bei 3:48:58 überlaufen, heisse Kiste, verdammt knapp, aber Energie fast ohne Ende, woher nur. Absolut geiles Publikum, mir fehlen die Worte, ab hier enge Gasse mit Absperrgittern. Karneval in Rio kann nicht besser sein. Ständig riefen Leute unsere Namen, feuerten uns an. Hatte das Gefühl, total locker zu sein. Konnte sogar noch zurück lächeln. Die nächsten 1,2 Km in 6:24, entspricht ca. 5:20er Schnitt.

Dachte reicht nicht, scheiße, mehr Gas. Meine Begleitung sagte nur komm, zieh du schaffst es, mach (wie vorher mit ihr abgemacht) einen Endspurt.

Endspurt! (Deshalb etwas unscharf)

Keine Ahnung wie, hab den letzen Kilometer wie im Rausch ohne Komagefahr in 4:33 abgerissen, noch Dutzende übersprintet, Zieleinlauf 3:59:57. Essen Hurra!!! Boh ey, geschafft, drei Sekunden drunter, einfach irre. Dann kam meine Begleitung, Nettozeit unglaubliche 3:56... überglücklich! Gegenseitig bedankt, erst ´mal in den Zielbereich was trinken. Verabschiedung. Tja, wen treff ich dann hier? Den Breuers Martin, war mit uns im Bus angereist, allerdings in Dortmund gestartet. Auch absolut zufrieden, hat ´ne 2:50 gerissen. Hab dann meinen Rucksack geholt, Kippe raus, angesteckt, wow, verdiente Belohnung. Martin hat mir dazu noch zwei (allerdings bleifreie) Weizen geholt.

Breuers Martin ... hat `ne 2:50 gerissen.

Mir ging es hier so gut wie noch bei keinem Lauf vorher, keine Luftnot, keine Muskelschmerzen, sehr schnelle Erholung nach dem Sprint. Die Knieschmerzen und die drei Blasen an den Zehen konnte ich echt gut ignorieren.

Nach unserer Rückkehr in Olpe waren wir noch mit unserem Trupp (nur glückliche Gesichter) im Haus Häner und haben fett gegessen und so 4 - 7 Bier geschlabbert. Dat perlte!!!

nur glückliche Gesichter

So genug geschrieben, auch heute geht´s mir eigentlich viel zu gut. Viele Grüsse, bis morgen auf der Bahn


Homer


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© 2005 Martinus-Turbo  |  Letzte Überarbeitung 7. Mai 2005