Martinus-Turbo - Eric Burdon, Zeche Bochum 04.04.2006

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Eric Burdon, Zeche Bochum 04.04.2006

Nach mehreren Besuchen in der "Harmonie" in Bonn war das Eric Burdon Konzert unser erster Besuch in der "Zeche" in Bochum. Diesmal war nur der harte Kern, verstärkt um Martin Warmut, auf Tour. Das Konzert war ausverkauft. In der proppevollen Halle herrschte dichtes Gedränge. Da musste der Gang zur abgelegenen Toilette schon gut geplant werden.

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Der Biernachschub klappte dafür umso besser. Der nette junge Herr mit Brille auf Bild 007 hatte schnell herausgefunden, dass wir gute Kunden waren und versorgte uns erstklassig. In aller Regel endete seine Tour bei uns, so dass sich die hinter uns stehenden Leute gegen Mitte des Konzertes beschwerten: "Seit ihr eigentlich Alkoholiker, der Mann mit den Getränken kommt ja nie zu uns durch!"

Burdon hatte eine ganz ausgebuffte Band am Start, wobei der fingerflinke Gitarrist Eric McFadden neben Drummer Wally Ingram wohl der bekannteste der neu formierten Animals ist. Keyboarder Red Young, seines Zeichens ebenfalls 60's-Veteran, stand schon mit so illustren Leuten wie Sonny & Cher, Joan Armatrading, Dolly Parton, Linda Ronstadt und Stephen ruton auf der Bühne und im Studio. Die langmähnige Bassistin Paula O'Rourke spielt zwar erst seit wenigen Wochen in Eric Burdens aktueller Band, blickt aber auf reichlich Erfahrung (Eric McFadden Experience, George Clinton, Pat McDonald) zurück, obwohl wir sie, offen gestanden, bislang nicht kannten.

Eric Burdon verbrachte einen Großteil des Gigs auf dem bereitgestellten Barhocker und schwang seine nicht unerhebliche Wampe unterm weißen T-Shirt nur sporadisch im Takt, aber er besitzt auch mit fast 65 noch genügend Feuer, um das erwartungsfreudige Publikum zu fesseln. Der Altmeister geht mit seiner Stimme nicht mehr bis an seine Grenzen, oder gar darüber hinaus, sein typisches Shouting kommt dafür routiniert und erfahren rüber.

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"Don't let me be misunderstood" eröffnete den Abend mit südländischem Temperament und brachte die, größtenteils angegrauten, rund. 1.000 Zuschauer gleich auf Betriebstemperatur. Leider spielte er zwischendurch mehrere Stücke aus dem aktuellen Album "Soul Of A Man", die doch deutlich abfielen, aber die alten Songs und die Soli von Pianist/Organist Red Young und Saitenschwinger McFadden (zwischendrin geile Wah-Wah-Exkurse) ließen das dankbare Publikum staunen und jubeln, insbesondere beim Gassenhauer "We've got to get out of this place" oder auch beim Klassiker "I put a spell on you", die trotz gewisser Abnutzungserscheinungen niemals in gähnendes Geplänkel verfielen. Zwischendurch erzählte Burdon mal ein paar kleine Dönekes aus alten Animals-Tagen, aber im Großen und Ganzen gab´s Blues, Soul und Rock pur, ohne großes Gelaber.

Der Gig schloß, wie sollte es anders sein, mit "House of the rising sun" in einer Flamenco-Version wie eingangs schon Misunderstood und rundete einen gelungenen Konzertabend mit einem frisch aufgepeppten Evergreen ab.

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Während der Zugaben liessen die Musiker nochmals richtig die Sau raus, knallten den unwiderstehlichen WAR-Klassiker "Spill the wine" in Jam-Manier durch die vibrierende Halle und verabschiedeteten sich erschöpft mit einer Mitgröhl-Version des Johnny Cash-Markenzeichens "Ring of fire".

Nach dem Konzert hatte Hans-Jürgen seine Hormone mal wieder nicht im Griff und quatschte Bassistin Paula O'Rourke an, die sich für ein paar geschnorrte Zigaretten gerne mit uns fotografieren lies, während der Altmeister (ihren Aussagen nach) bereits in Morpheus Armen schlummerte.

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Während in der Zeche das Publikum wechselte (im Anschluss an das Geronto-Rockkonzert war eine Semestereröffnungsfete der Uni), wechselten wir die Lokalität und stillten wir unseren leiblichen Hunger abschließend beim Mexikaner.

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